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FSFE Newsletter - November 2012

Rooten (SuperUser Zugang erlangen) und Flashen (Verändern der Firmware/Software) von Geräten führt nicht zu Gewährleistungsverlust in der EU

Die meisten Teilnehmer unserer „Befreien Sie Ihr Android!“ Workshops sind besorgt, dass durch das Rooten ihrer Geräte (z.B. eines Android Smartphones) und das folgende Ersetzen des Betriebssystems der Gewährleistungsanspruch erlischt. Wir haben unseren Koordinator für Rechtsfragen, Matija Šuklje, und den Rechtsberater der FSFE, Carlo Piana, gebeten das Problem zu analysieren. Ihre Antwort: Nein. „Allein der Fakt dass man die Software des eigenen Gerätes verändert ist noch kein ausreichender Grund für das Erlöschen des Gewährleistungsanspruchs. Vorausgesetzt man hat das Gerät als Konsument (Nutzer) innerhalb der europäischen Union erworben.“ Lesen Sie mehr über ihre Analyse.

Wir hoffen, diese Neuigkeiten werden mehr Leute dazu ermutigen ihre Geräte mit Freier Software zu flashen. Die nächsten Gelegenheiten, bei einem Free Your Android Workshop teil zu nehmen sind am 9. November am FSCONS in Schweden und am 16. November auf der SFSCON in Italien.

Fakten über Software Patente (von der New York Times)

Die New York Times veröffentlichte einen Artikel über das Patentsystem. Er trägt den Titel „The Patent, Used as a Sword“ („Das Patent als Schwert verwendet“). Hugo Roy fasst ihn hier zusammen. Im Artikel geht es darum, wie Apple und Google im Jahr 2011 mehr Geld für Patente als für Forschung und Entwicklung ausgeben. Neben anderen Problemen konzentriert sich der Artikel auf eine Nummer Gerichtsverhandlungen, die jedes Jahr in den USA geführt werden und sich zwischen 1990 und 2012 verdreifacht hat. Derzeit werden 70% der Patentanmeldungen angenommen, nachdem der Antragsteller seinen Antrag abändert.

Über das selbe Thema gab Karsten Gerloff einen Vortrag mit dem Titel „Wie Software Patente die Zukunft behindern” an einer Podiumsdiskussion die vom europäischen Patentamt organisiert wurde. „Momentan werden viele Richtlinien über Patente (und Copyright) auf der Basis von Gutdünken und eher fragwürdigen Argumenten gemacht. Wir müssen uns für neue Richtlinien dringen einer Methode zuwenden, die auf Beweisen und Fakten fußt“, fasst Karsten zusammen.

Etwas gänzlich anderes

Werden Sie aktiv: Geld für Gute Software

Viele von Ihnen haben ja schon unsere Petition zum Entfernen von Werbung für proprietäre Software auf den Webseiten der öffentlichen Verwaltung unterzeichnet. Jetzt bitten wir Sie um Ihre Mithilfe um diese Kampagne zu verbessern.

Am Beispiel der PDF Betrachter haben wir seit September 2010 das öffentliche Interesse und Aufmerksamkeit auf die Werbung für proprietäre Software auf Webseiten der öffentlichen Verwaltung gelenkt. Bis heute wurde unsere Petition von 80 Organisationen, 58 Firmen und 2438 Einzelpersonen unterzeichnet. Wir haben 2104 öffentliche Verwaltungen kontaktiert und konnten 552 Beanstandungen (das sind 26%) bereinigen. Das heißt 552 öffentliche Ämter, Gemeinden und andere Vewaltungseinheiten haben die Werbung für proprietäre PDF Betrachter entfernt oder eine zusätzliche Referenz zu Freien PDF Betrachtern hinzugefügt. Wir werden mit der Bereinigung der verbleibenden Beanstandungen fortfahren. Letzten Monat haben 20 zivile Vereinigungen aus Italien einen Brief an den Präsidenten des Amtes für den Schutz von Personenbezogenen Daten geschrieben in dem sie darum bitten, sicher zu stellen, dass alle veröffentlichten Dokumente auf ihrer Website mit Freien Programmen gelesen und genutzt werden können.

Wir haben jedenfalls viel Rückmeldung von der öffentlichen Verwaltung und anderen Einrichtungen, auch politischen, erhalten. Eine große Aufgabe ist es, die PDF Betrachter Website zu verbessern. Sie spielt eine tragende Rolle in dieser Kampagne. Mit Ihrer Spende werden wir dazu in der Lage sein, die geplanten Neuerungen für die Website bis zum 1. Februar 2013 um zu setzen und danach anfallende Wartungsarbeiten durch zu führen.

Bitte Spenden Sie auf der Webseite der Spendenaktion, die die Ulule Plattform verwendet, und geben Sie diese Nachricht weiter.

Mein Dank geht an alle Fellows und Unterstützer die unsere Arbeit ermöglichen
Matthias Kirschner - FSFE

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