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FSFE Newsletter - Juli 2013

Vor Gericht: Unsere Freiheit mit Copyleft verteidigen.

„Um Ihre Rechte zu schützen, müssen wir andere daran hindern, Ihnen diese Rechte zu verweigern oder Sie aufzufordern, auf diese Rechte zu verzichten. Aus diesem Grunde tragen Sie eine Verantwortung, wenn Sie Kopien der Software verbreiten oder die Software verändern: die Verantwortung, die Freiheit anderer zu respektieren.“ (Vorwort der GNU GPL, entnommen aus der inoffiziellen Übersetzung.)

Unglücklicherweise vergessen Firmen manchmal ihre Pflichten, wenn sie Freie Software in ihren Produkten verwenden. Jemand muss sicherstellen dass Unternehmen von Zeit zu Zeit daran erinnert werden. Das erledigen wir mit unserer Konformitätsarbeit. Nachdem unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter eine GNU GPL-Verletzung während eines Workshops im Jahre 2012 fanden, haben wir alle Beweise an Harald Welte und seine Anwälte von gpl-violations.org weitergeleitet. Sie haben den Fall bearbeitet und wir wurden darüber informiert, dass wir den Fall gewonnen haben.

Die öffentlichen Körperschaften der EU verschwenden jährlich 1,1 Milliarden Euro

Diesen Monat veröffentlichte die Euripäische Komission eine Mitteilung mit dem Titel „Gegen Lock-Ins“ (siehe auch die Kommentare der FSFE.) Die Europäische Komission fordert die öffentlichen Körperschaften dazu auf sich von Hersteller Lock-Ins in ihren IT-System zu befreien. Sie erreichen dies indem sie auf Standards setzen und vertrauen; und nicht auf Markennamen und proprietäre Technologie. Die Mitteilung betont ebenfalls dass die öffentlichen Körperschaften jährlich 1,1 Milliarden Euro zu viel ausgeben weil sie nicht mehr Wettbewerb zwischen den Anbietern erlaubt. Die Komission zitiert Studien die aussagen, dass 16% der Beschaffung im öffentlichen Raum an einen Markennamen gekoppelt sei. In den meisten dieser Fälle sind diese Markennamen die Namen nicht Freier Software Hersteller.

Eine Richtlinie für Offene Standards aufzubauen ist eine schwere Arbeit. Sie ist jedoch nötig um sicherzustellen, dass Freie Software Firmen auf gleicher Basis in den Wettbewerb eintreten. Wir haben die Europäische Komission früher schon kritisiert und wir werden sie auch weiterhin daran erinnern, dass Richtlinien für offene Standards einen hohen Wert haben, wenn sie denn richtig implementiert werden.

NSA: 24 Stunden Video-Überwachung mit der Xbox One?

Weil sie mit Protesten der Anwender konfrontiert waren, sah sich Microsoft gezwungen, die Nutzungbedingungen für ihre neueste Xbox Spielekonsole ein bisschen weniger einschränkend aussehen zu lassen. Jedoch waren die „neuen“ Nutzungsbedingungen, die so viel Aufruhr verursachten, gar nicht neu: Sie waren nämlich ähnlich zu den meisten anderen Lizenzen von proprietärer Software, einschließlich derer anderer Microsoft Software Produkte und Onlinediensten. Anna Morris erstellte eine Grafik davon.

Apropos Überwachung: Vor zwölf Jahren rief das europäische Parlament die europäische Komission und die öffentlichen Körperschaften in Europa dazu auf, die Bürger und Unternehmen vor der Überwachung zu schützen. Freie Software spielte dabei eine entscheidende Rolle. Unglücklicherweise hat die Europäische Komission diese Aufgabe nicht umgesetzt.

Nach jetzt von den Geheimdiensten mehr über die Überwachung bekannt wurde verstehen jetzt vielleicht einige Ihrer Freunde und Bekannte besser, was Sie damit gemeint haben, als Sie ihnen erklären, warum Sie Skype, Facebook, Xbox One und andere Dienste nicht nutzen. Vielleicht verstehen sie jetzt auch, warum es wichtig ist, die Kontrolle über die eigenen Geräte und Daten zu behalten. Erik Albers schrieb einen Artikel über Besitz, Fernsteuerung und Privatsphäre und fragt in Verbindung mit Xbox One, wie viele Leute eine Wohnung betreten würden, wenn ein Aufkleber mit „Diese Wohnung wird rund um die Uhr von Microsoft und der NSA überwacht.“ warnt.

Etwas völlig anderes

Werde aktiv: Sende uns gute Nachrichten zu Freier Software

Oft enthalten die Nachrichten, die wir veröffentlichen negative Entwicklungen. Themen auf die wir die Aufmerksamkeit legen müssen um sie zu richten. Der Fellow Chris „cw“ möchte mehr Aufmerksamkeit auf die guten Neuigkeiten über Freie Software legen. Die Idee ist, positive Meldungen auf einer eigens dafür eingerichteten Wiki Seite zu Sammeln.

Zum Beispiel schrieb diesen Monat eine Stadt in Portugalüber ihren Erfolg mit Freier Software und Südtirol in Italien beginnt mit der dreijährigen Migration zu LibreOffice.

Sie können sie selbst veröffentlichen. Dazu abonnieren Sie den GoodFSNews RSS feed und veröffentlichen Sie selbst etwas mit dem Hashtag #GoodFSNews. Oder Sie schicken Chris eine Email mit den Neuigkeiten, und er wird dann die Veröffentlichung vornehmen.

Mein Dank geht an alle Fellows und Spender die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner FSFE

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