EU-Umfrage zu Freier Software und Standards: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Stimme gehört wird!
Die Free Software Foundation Europe ruft europäische Freie-Software-Unternehmen dazu auf, an einer Umfrage über ihre Einstellung zur Aufnahme von Patenten in Industriestandards teilzunehmen.
Diese Umfrage (englisch) ist ein entscheidender Bestandteil einer Studie (englisch), die eine wichtige Rolle bei der Reform der Standardisierungs-Strategie der Europäischen Kommission spielen wird. Sie läuft bis zum 17. September.
Ein wichtiges Thema der Umfrage ist, ob Patente, die Standards abdecken, kostenlos lizensiert werden sollen (so die Haltung des W3C) oder ob sie stattdessen nach sogenannten „fairen, angemessenen und nicht diskriminierenden Bedingungen“ (englisch FRAND) lizensiert werden sollen.
FRAND ist eine irreführende Bezeichnung, da die Bedingungen weder fair, noch angemessen sind – nicht für Freie Software und nicht für irgendjemand sonst mit Ausnahme des kleinen Kreises der allergrößten Unternehmen am Software-Markt.
Der Präsident der FSFE Karsten Gerloff sagt: „Für Freie-Software-Unternehmen sind diese Bedingungen desaströs und diskriminierend bis hin zum Ausschluss aus dem Markt. Sie verlangen, dass für jede Kopie eine Lizenzgebühr gezahlt wird, was es unmöglich macht, ein Programm als Freie Software zu vertreiben – ein offensichtlicher Unsinn.“
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass so viele Freie-Software-Unternehmen wie möglich an dieser Umfrage teilnehmen, sodass ihre Ansichten wahrgenommen werden und in die Studie mit einfließen. Leider geht die Studie stillschweigend davon aus, dass nur große Unternehmen teilnehmen, die eigene ‚Angestellte zuständig für Standardisierung‘ besitzen. Das macht es umso wichtiger, dass sich die Freie-Software-Unternehmen in Europa Gehör verschaffen.
„Wir müssen sicherstellen, dass die in dieser Studie gesammelten Daten die wirklichen Bedürfnisse der europäischen Unternehmen widerspiegeln“, so Karsten Gerloff. „Lassen Sie nicht zu, dass unsere gemeinsamen Interessen ignoriert werden!“