- Offener Brief zu Freiheit und Internetabstimmungen an Estlands nationales Wahlkomitee - FSFE

Apple behauptet, "die Interoperabilität des DMAs verstößt gegen die Grundrechte“. Die FSFE ist da anderer Meinung. Wenn Sie auch der Meinung sind, dass Interoperabilität der Schlüssel zur Softwarefreiheit ist unterstützen Sie uns noch heute!

Diese Übersetzung stimmt nicht mehr überein mit dem Originaltext. Bitte hilf uns, diese und andere Seiten auf fsfe.org zu übersetzen, damit alle unsere Informationen in ihrer Muttersprache lesen können.

Nachrichten

Offener Brief zu Freiheit und Internetabstimmungen an Estlands nationales Wahlkomitee

am:

Die FSFE hat einen offenen Brief zum Internet-Wahlsystem des Landes an Estlands nationales Wahlkomitee (NEC) gesendet. Wir bitten darin das NEC die bei der Wahl benutzte Software als Freie Software zu veröffentlichen.

"Unser Ziel ist es, die Freiheit und Privatsphäre Estnischer Bürger zu schützen und die Sicherheit des Wahlsystems zu verbessern," führt Karsten Gerloff, Präsident der FSFE, aus.

Estland benutzt Internet-Abstimmungen für allgemeine Wahlen seit 2005. Unglücklicherweise verbleibt die Technologie des Systems proprietär. Lokale Aktivisten haben es kürzlich geschafft das NEC zu überzeugen, den Quellcode von Teilen der Software unter einer nicht-freien Lizenz zu veröffentlichen, aber diese Lizenz erlaubt weder die Veröffentlichung abgeleiteter Versionen noch die kommerzielle Nutzung. Diese willkürlichen Beschränkungen von mit öffentlichen Mitteln entwickelter Software behindern die Überprüfung der Sicherheit.

"Wichtige Systemkomponenten bleiben der Öffentlichkeit völlig verborgen. Eine dieser Komponenten ist die Stimmabgabe-Anwendung, die auf die Rechner aller Abstimmenden geladen und dort ausgeführt werden muss," erklärt Heiki Ojasild, Fellowship-Repräsentant in der Generalversammlung der FSFE. "Es gibt keine Garantie, dass diese weit verbreitete Black Box so funktioniert, wie die Abstimmenden das erwarten, oder dass diese ihre Privatsphäre und ihren Willen respektiert."

Da der Quellcode nicht verfügbar ist und weil die Stimmabgabe-Anwendung auf den Rechnern der Bürger nicht auf offenen Standards basiert sind die Wähler gezwungen, eines jener Betriebssysteme zu nutzen, die vom nationalen Wahlkomitee unterstützt werden.

Die FSFE hat die Aufmerksamkeit des NEC auf diese immer noch vorhandenen Probleme und deren mögliche Lösungen gelenkt. Die FSFE hat dem NEC ihre Unterstützung angeboten und freut sich darauf mitzuhelfen, dass das Bemühen um technologischen Fortschritt nicht auf Kosten von Freiheit, Privatsphäre und der Glaubwürdigkeit von Wahlen erfolgt.