2286 öffentliche Webseiten machen Werbung für unfreie Software
Im Rahmen der Kampagne pdfreaders.org der Free Software Foundation Europe haben Freie-Software-Aktivisten aus 41 Ländern 2286 Einrichtungen des öffentlichen Sektors gemeldet, die auf ihren Websites Werbung für unfreie PDF-Betrachter machen. Die FSFE wird sich nun mit diesen Einrichtungen in Verbindung setzen und versuchen, bis zum Ende des Jahres so viel Werbung für unfreie PDF-Betrachter wie möglich entfernen zu lassen. Der Fortschritt wird auf der Liste der gemeldeten Einrichtungen dokumentiert werden.
„Öffentliche Einrichtungen handeln richtig, wenn sie versuchen, die Dinge für ihre Bürger leicht zu machen, indem sie erklären, wie man Dateien auf ihren Websites öffnet. Aber mit der Werbung für unfreie Software erweisen sie den Bürgern einen schlechten Dienst“, so Karsten Gerloff, Präsident der Free Software Foundation Europe. „Demokratische Regierungen sollten uns Freiheit geben und nicht in die Abhängigkeit von einem einzelnen Software-Anbieter treiben.“
Die meisten Versionen des PDF-Dateiformats sind ein Offener Standard, aber die beworbenen PDF-Betrachter sind proprietär. Diese Werbung hilft einem einzelnen Unternehmen dabei, einen Markennamen für unfreie Software aufzubauen. Der öffentliche Sektor wird zum Vertriebskanal für dieses Unternehmen und dessen Produkte, was es den auf Freier Software basierenden PDF-Betrachtern erschwert, einen größeren Marktanteil zu erlangen.
„Offen gesagt sind wir über die Menge an Rückmeldungen überrascht“, so Matthias Kirschner, Fellowship-Koordinator der FSFE. „Die Anzahl der Meldungen, die wir erhalten haben, zeigt, dass das Problem auf allen Ebenen des öffentlichen Sektors verbreitet ist.“ In nur vier Wochen haben Hunderte von Aktivisten aus 41 Ländern 2286 Werbungen für unfreie Software an die FSFE gemeldet. Darüber hinaus haben bereits 37 Organisationen, 45 Unternehmen und 1418 Einzelpersonen die Petition der FSFE unterschrieben, die öffentliche Einrichtungen dazu auffordert, Werbung für unfreie Software von ihren Websites zu entfernen. „Dies zeigt, wie viele Menschen in Europa Software-Freiheit für wichtig halten und dazu bereit sind, aktiv zu werden, um dem öffentlichen Sektor bei der Beseitigung der problematischen Werbung zu helfen“, fährt Kirschner fort.
Die FSFE fordert öffentlichen Einrichtungen auf, Werbung für unfreie Software von ihren Websites zu entfernen, oder zumindest die Websites dahingehend zu ändern, dass Freie Software nicht mehr diskriminiert wird. Im Februar 2009 wurde von Fellows der FSFE der Aufbau von pdfreaders.org begonnen, einer Website, die auf Freier Software basierende PDF-Betrachter für alle wichtigen Betriebssysteme auflistet. Die Website enthält auch Empfehlungen, die eine Reihe von praktischen Gesichtspunkten berücksichtigen, wie die Integration mit dem Betriebssystem und die Einfachheit der Installation.