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FSFE Newsletter – Juli 2012

„Secure Boot“: Wer wird Ihren nächsten Computer kontrollieren?

Das Ziel der FSFE ist es sicherzustellen, dass die Eigentümer von IT-Geräten permanent die volle und alleinige Verfügungsgewalt über ihre IT-Geräte innehaben. Dieses grundlegende Prinzip wird in letzter Zeit herausgefordert. Um ein anhaltendes Wachstum in der Entwicklung und Benutzung von Software aufrecht zu erhalten, ist eine breite Verfügbarkeit von universellen Computern von kritischer Bedeutung. Diesen Monat hat die FSFE ihre Analyse von „Secure Boot“ veröffentlicht.

Die FSFE fordert, dass Käufer vor dem Erwerb eines Gerätes umfassend über die technischen Maßnahmen, die in diesem Gerät implementiert sind, informiert werden, sowie über die sich ergebenden genauen Nutzungseinschränkungen und die Konsequenzen für den Eigentümer.

Zudem empfiehlt die FSFE dringend, ausschließlich IT-Geräte zu erwerben, die ihrem Eigentümer permanent die volle und alleinige Verfügungsgewalt über die Sicherheitssubsysteme (z.B. signaturbasierte Benutzungseinschränkungen) gewähren, damit die Fähigkeit beibehalten wird, beliebige Software zu installieren und schließlich die exklusive Kontrolle über die eigenen Daten gesichert ist.

Der Europäische Gerichtshof bestätigt: Wir haben Recht!

Wir haben immer gesagt: „Die sind willig mit jedem Geschäfte zu machen; außer mit der Konkurrenz.“ Soll heißen: Bedingungen gegen Freie Software zu stellen ist Missbrauch. Microsoft antwortete: „Ändert doch euer Geschäftsmodell, so dass es auf unser Lizenzschema passt, dann werden wir euch auch bedienen“, oder „Frei was? Wer zum Henker seid ihr und was ist euer Umsatz?“, oder andere Abwertungen wie diese. Mal davon abgesehen, dass sie ziemlich nervig waren, sie lagen auch noch ziemlich daneben. (Carlo Piana, Repräsentantin der FSFE und des Samba Teams)

Diesen Monat hat der Europäische Gerichtshof Microsoft dazu bestimmt, endlich ihre Strafe in der Höhe von 860 Millionen Euro wegen des Missbrauchs ihrer Vormachtstellung auf dem Desktop, um Konkurrenten vom Markt für Arbeitsgruppenserver auszuschließen, zu zahlen.

Microsoft hat über 3.000.000.000 EUR an Dritte gezahlt, um diese aus diesem Fall heraus zu kaufen. Zehn Jahre jedoch haben wir an diesem Fall mitgewirkt, um die Rechte der Freie-Software-Entwickler auf Zugang zu den Interoperabilitätsinformationen, insbesondere für das Samba Team, durchzusetzen. Samba ist eine Freie Software für Datei- und Druckerfreigabe im Netzwerk, welche mit dem proprietären Produkt von Microsoft konkurriert.

Diese Entscheidung Bestätigt nun, dass wir Recht hatten: Diese Interoperabilitätsinformationen zu erhalten war unser gutes Recht als Freie Software Gemeinschaft. Nicht jedoch ein Entgegenkommen Microsofts.

Spanien hat die Meisterschaft gewonnen! Was ist mit Finnland?

Echt zauberhaft: Die europäische Free Software Meisterschaft. Spanien gewann die europäische Freie Software Meisterschaft mit 4:3 gegen Norwegen. Dank des Schiris Guido Arnold haben wir keine Berichte über Foulspiele während dieser alternativen Spiele erhalten. Auch außerhalb des Wettstreits basiert die Arbeit der FSFE auf Fairness.

Wir starteten eine Initiative um das faire öffentliche Beschaffungswesen in Finnland zu stärken, um so die Hürde für den Einstieg von Freier Software in den finnischen öffentlichen Sektor herabzusetzen. Die Initiative konzentriert sich auf Beschaffungshinweise bezüglich der IT, die Marken anstatt Funktion dem Beschaffer vorschreiben. Bis heute hat die FSFE über 300 solcher Hinweise abgefangen und von denen, die genauer analysiert wurden, haben 14 klar gegen das finnische Beschaffungsgesetz verstoßen. In diesen mißachtenden Hinweisen wurde ausdrücklich nach Angeboten von einer bestimmten Marke eines Softwareherstellers oder Produkt gefragt. Dadurch wurden alle anderen Marken und Hersteller diskriminiert und effektiv hat es den freien Wettbewerb behindert.

Die FSFE kontaktiert die fraglichen Behörden und informiert sie über die exakte Missachtung, die ihre Hinweise enthalten. Dies beinhaltet auch eine sechs-Punkte-Liste von Empfehlungen um einen ordentlichen Wettbewerb zu sichern.

Etwas gänzlich anderes

Werde Aktiv: Wen sollen wir als nächstes Fragen?

Jedes Mal, wenn Ihr Schreiberling liest:„ein Fellowship Interview“ dann fühlt er sich stolz, für die FSFE mit all den fantastischen Leuten zu arbeiten. Diesen Monat war das der Fall beim Interview mit Bjarni Runar Einarsson. Dabei ging es um PageKite, einer Anwendung für die Veröffentlichung von Webseiten, die auf dem PC gespeichert wurden. PageKite kann mit anderer Freier Software kombiniert werden, um Dezentralisierung zu erreichen.

Bitte helfen Sie Chris Woolfrey und Sam Tuke beim Vorschlagen weiterer Fellows für ein Interview. Sie können auch bei unserem Editor Team mitmachen, und so bei den Interviews und der Korrektur anderer Publikationen helfen. Und nicht zuletzt, wenn Sie interessante Leute in der Freien Software Gemeinschaft kennen, die noch keine Fellows sind (es ist schwer zu glauben, aber Ihr Schreiberling hat Gerüchte über ihre Existenz gehört), dann überzeugen Sie sie doch, ein Fellow zu werden. So können wir wieder neue interessante Interviews für Sie machen.

Mein Dank geht an alle Fellows und Unterstützer die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner FSFE

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