FSFE Newsletter - Februar 2013
Einheitlicher Fehlschlag für unsere Gesellschaft
Wir wollen Software als ein Werkzeug, damit es der Gesellschaft nützlich sein kann. Sofwarepatente sind eine Gefahr für diesen Nutzen weil sie die Softwareentwicklung und -verteilung mit rechtlichen und finanziellen Risiken belegen. Sie tun dies in dem sie Patentinhabern rechtliche Macht geben, patentierte Ideen völlig von der Softwareentwicklung auszuschließen.
Im Dezember hat das Europäische Parlament einen Vorschlag angenommen mit dem ein Patent mit dem „Einheitseffekt“ angemeldet werden kann (Anmerkung des Übersetzers: Das „EU-Patent-Paket“ soll die Kosten für ein europaweit geltendes Patent enorm herabsetzen). Mit der Annahme des Vorschlags haben die Mitglieder des Europäischen Parlaments sich dafür entschieden, intensive Kritik von allen Seiten der Debatte zu ignorieren. Bereits vor der Abstimmen haben Patent- Anwälte, Rechtsexperten , mittelständische Unternehmen und Gruppen aus der Bevölkerung, wie zum Beispiel die FFII und die FSFE, alle ihre Bedenken gegenüber den Mitgliedern im Europäischen Parlament kund getan. Mit der Annahme des Vorschlags hat das Europäische Parlament einen Teil seiner Macht, die Erfinder-Richtlinien in Europa zu formen, aufgegeben. Diese Macht wird jetzt vom Parlament an das Europäische Patentamt abgegeben, welches dafür bekannt ist, Monopol-Stellungen weitgehend zu fördern.
Der Webseite des Europäischen Parlaments zur Folge wird „das internationale Abkommen zur Erstellung eines einheitlichen Patentgerichtshofes am 1. Januar 2014 in Kraft treten. Oder nachdem es 13 Mitgliedsstaaten ratifizieren, solange das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland unter ihnen sind“. Mit Ihrer fortlaufenden Unterstützung , wird die FSFE fortfahren, Firmen und Politiker über die Gefahren von Software- Patenten aufzuklären.
Italien will keine Nutzer von Freier Software als Lehrer
Schüler und Lehrer müssen die Möglichkeit haben, in der Schule Freie Software zu verwenden. Um zukünftige Lehrer auszuwählen zielen viele Fragen des Ministeriums einzig auf ein einzelnes proprietäres Betriebssystem und seine Programme ab. Das diskriminiert die Nutzer von Freier Software, die eine Lehrtätigkeit aufnehmen wollen. Unser italienisches Team hat beim Bildungsministerium eine Beschwerde eingereicht. Zusammen mit AsSoLi, Wikimedia Italien, der Freie Software Gruppe Italien, der Vereinigung für freie Geo-Daten (GFoss.it), der italienischen Linux Gesellschaft, LibreItalia und 38 anderen Gruppen, zeigen wir auf wie das Ministerium, Freier Software einen unfairen Nachteil verschafft.
Neben der anhaltenden Arbeit in Italien hat das Bildungs-Team der FSFE im vergangenen Jahr mehr denn je getan um die Nutzung von Freier Software in Schulen und Universitäten zu fördern. Guido Arnold fasste die Arbeit des Teams und die Pläne für 2013 zusammen.
Don't look back in anger!
Auf jeden Fall sollte es keinen Grund für die FSFE geben, in Ärger auf das Jahr 2012 zurück zu blicken. Lesen Sie unseren jährlichen Bericht um mehr darüber zu erfahren, was wir erreicht haben, wie wir es geschafft haben und was 2013 vor uns liegt. Wir bedanken uns bei all unseren Fellows, Spendern und Sponsoren, die unsere Arbeit ermöglicht haben. Wenn Ihnen gefällt, was Sie lesen, dann werden Sie doch auch Teil des Fellows der FSFE.
Etwas gänzlich anderes
- Offene Standards: DieDFD 2013 Poster sind angekommen und Freiwillige in der ganzen Welt, darunter unsere neue Fellowship Gruppe in München, fangen an, das diesjährige Ereignis zu planen.2012 gab es 54 Events in 23 Ländern und in 19 Sprachen. Alle über Offene Standards. Eines der vielen Themen wird wieder einmal Video und Audio im Web sein. Wir möchten damit Aufmerksamkeit für HTML5 Video Player wie den Neuen von Wikipedia erzeugen. Falls Sie damit Erfahrungen haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.
- Fellowship Interview: Eine unserer aktivsten freiwilligen Helfer beim DFD, Anna Morris, erkzählt uns, warum jedermann einen Freie-Software-Kumpel haben sollte der einem auf den rechten Pfad zurückholt, wenn es haarig wird, stolz sein sollte wenn man etwas neues gelernt hat, und einem helfen soll, sich noch mehr und besser in die Freie Software Gemeinschaft einzubringen. Wir alle haben etwas zu geben!
- Die FSFE hilft VLC um Blu-ray abzuspielen. Der Video Lan Client (VLC) ist der weltweit am weitesten verbreitete Freie Software Media Player. Für eine lange Zeit wollten die Entwickler jetzt schon die Unterstützung für das Abspielen von Blu-ray Disks ermöglichen. Sie fragten bei HADOPI, der französischen Behörde für Urheberrechtsverletzungen im Internet, vor über einem Jahr wegen rechtlicher Beratung, wie man die Digitale Rechte Minderung (DRM) handhaben solle, an. Die Behörde lässt jedoch mit der Antwort auf sich warten. Bei einer Veranstaltung die vom französischen Wirtschaftsministerium organisiert wurde, unterstütze Karsten Gerloff die VLC-Entwickler indem er die strenge Interpretation des Urheberrechts in Frankreich kritisierte und damit schwerwiegend Freie Software Entwickler behindern.
- Öffentliche Verwaltung: Microsoft bezahlt HP für eine Studie über München’s Nutzung
von Freier Software. Sie kommt zu dem Ergebnis dass die Freie Software Lösung
Millionen von Euro mehr kostet als Micosoft’s Lösungen. München
weist die Aussagen der unveröffentlichten Studie zurück. Einige andere kritisierten
die Untersuchung. Auf der anderen Seite gibt es gute Neuigkeiten:
In der schweizerischen Stadt Bern hat die Mehrheit des Stadtrates sich für einen Wechsel zu Freier Software ausgesprochen, und die Regierung des Baskenlandes initiierte ein öffentliches Verzeichnis für Freie Software um die Wiederverwendung zu fördern. - „Unterstützer Freier Software müssen wieder zu ihrem eigentlichen Ziel zurück finden, Leute zu befreien, und nicht Software“, schreibt Benjamin Mako Hill in seinem Artikel “Freedom for Users, Not for Software” („Freiheit für Nutzer, nicht für Software“). Er wurde im Buch “Wealth of the Commons: A World Beyond Market and State”(„Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat“) veröffentlicht. Die Deutsche Version des Buchs (PDF) beinhaltet auch einen Artikel über Freie Software im deutschen auswärtien Amt.
- FSFE on air: In der letzten Woche gab Torsten Grote ein Radio Interview über verteilte Rechensysteme. Erik Albers und Matthias Kirschner sprachen über Ubuntu Phone. Zusammen mit anderen Interviews sind sie auf der Fellowship Wiki Audio Seite verfügbar.
- Vom FSFE Planet, der Sammlung von Blogeinträgen zur FSFE:
- Frauen in der Freien Software Gemeinschaft: „Momentan sind wir unglücklicher Weise zu weit davon entfernt das Problem einfach zu ignorieren und darauf zu warten, bis es von alleine weggeht“ schreibt Tonnerre in seinem Artikel Liberalismus der Geschlechter: Was uns hierher gebracht hat, wird uns nicht weiter bringen.
- Hugo startete die „PatentBS Reihe“. Nummer eins Enthält: „Softwarepatente abschaffen würde Freier Software schaden“.
- Fellowship Repräsentant Nikos Roussos, berichtet von einem kleinen Hackathon in Athens Hackerspace. Etwa 40 Entwickler nahmen daran teil und lernten etwas über Mozillas Bemühungen das Mobile Wirtschaftssystem mit Offenen Web Apps und Firefox OS zu befreien.
- Was sollte man beachten, wenn man eine E-mail schreibt? Matija hebt einige Artikel überE-mail Netiquette hervor. Für Praktikanten der FSFE , haben wir das Thema bereits vor einiger Zeit in einem kurzen E-mail Berater zusammengefasst.
- Paul Boddie sieht sich Mikrocontroller genauer an. Er schrieb „Warum das Raspberry Pi nicht das neue BBC Micro ist (und es vermutlich auch nicht werden sollte)“.
- Michael Kesper muss Microsoft Windows am Arbeitsplatz nutzen. Er veröffentlichte einen Blogeintrag warum Windows 8 in allen Kategorien ein großer Schritt nach hinten ist.
- Wie kann man Metadaten für Lizenzen und Namensnennungsobligationen in digitalen Werken einbinden, so dass es einfacher wird, sie mit anderen zu teilen? Jonas Öberg bietet an, eine bezahlte Bachelor oder Master Arbeit über das Thema zu verfassen.
- Hannes teilt weiterhin seine Erfahrungen mit Android mit uns. Lesen Sie, warum es eine Qual sein kann, den Linux Kernel zu nutzen, wenn man von BSD kommt und warum er einen ordentlichen E-mail Client vermisst.; und
- Michael Clemens veröffentlichte sein ersten Software Projekt von 1992 das in BASIC 2.0 auf seinem guten alten C65 geschrieben wurde.
Werden Sie aktiv: Sie lieben Freie Software? Zeig’s uns!
Wie auch schon im Vorjahr bitten wir Sie am 14. Februar Ihre Liebe für Leute, die mit Freier Software involviert sind und deren Arbeit Sie schätzen zu zeigen.
Zum Beispiel können Sie einen „Liebesbrief“ schreiben, in dem Sie den Entwicklern eines bestimmten Programms erklären, warum Sie lieben, was sie tun. Schicken Sie uns ein Zitat und ein Bild, verwenden Sie eines unserer Banner oder Buttons die von Markus Meier erstellt wurden, auf Ihrer Website, Blog (wie Ihr Schreiberling es bereits getan hat), Profilseiten und motivieren Sie auch andere, am „Ich liebe Freie Software“-Tag teilzunehmen. Dank Markus und Erik haben wir auch ilovefs Poster und Flyers zur freien Verfügung. Sie können sie an den FSFE-Ständen mitnehmen oder FSFE Werbematerial bestellen, das bald mit neuen Inhalten aktualisiert wird.
All die Fellows unter euch haben neben auch noch neben ihrer regulären @fsfe.org eine E-mail Weiterleitung von login@ilovefs.org.
Mein Dank geht an alle Fellows und
Spender die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner – FSFE
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