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Ende und Anfang

17. September 2004

Von Georg Greve

Handelsblatt Nr. 181 vom 17.09.04 Seite 19

Wissen Sie, was Digitales Rechtemanagement - kurz DRM - ist? Im realen Leben würde DRM etwa so funktionieren: Ihre Zeitung gibt es nur noch als Abo, der Kioskvertrieb wird eingestellt. Sie müssen dem Verlag unterschreiben, dass Sie die Zeitung nur zu Hause lesen. Sobald Sie mit der Zeitung die Wohnung verlassen, verschwinden die Buchstaben - es sei denn, Sie haben eine Zusatzgebühr bezahlt. Und wenn Sie Ihr Abo kündigen, verschwinden die Buchstaben aller Ausgaben, die Sie aufbewahrt haben.

Sie wollen mir empfehlen, einen Psychiater zu konsultieren? Nein, das Szenario ist direkt dem virtuellen Leben nachempfunden: "Janus" ist ein Microsoft-Angebot zur "Vermietung" von Musik und funktioniert exakt nach dem beschriebenen Muster. Wenn die Kunden das annehmen, kann sich der Konzern über einen Geldsegen freuen. Und auch andere IT-Firmen wollen am Management der Rechte kräftig verdienen: Von IBM gibt es einen Notebook-Chip, Utimaco liefert Verschlüsselungssoftware.

Sie fragen, was das nun mit Ihren Rechten zu tun hat? Da hat Microsoft eine Anleihe in der Römischen Mythologie gemacht: Janus wurde als Gott des Anfangs und des Endes verehrt. Und in seinem Namen läutet der Konzern das Ende der Anwenderrechte und den Anfang der Anwenderrestriktionen ein: Digitales Restriktionsmanagement - das Akronym "DRM" bleibt.