FSFE Newsletter - September 2012
Wie in den 90ern, nur mit Telefonen: Die ersten „Befreien Sie Ihr Android!“ Install-Parties
Immer mehr Menschen fangen an, mobile Telefone mit Android zu benutzen. Aber um die volle Kontrolle über Ihr Telefon zu behalten, müssen Sie eine andere Android Firmware darauf installieren. Um diese Telefon-Befreiung einfach zu machen haben wir die Free Your Android Kampagne ins Leben gerufen.
In der letzten Ausgabe des Newsletters haben wir Sie in unserer „Werde Aktiv“-Sektion darum gebeten bei den „Befreien Sie Ihr Android!“ Install-Parties zu helfen. So wie es bei den GNU/Linux Install-Parties vor einigen Jahren war. Dank geht an alle die uns deshalb kontaktierten und ihre Hilfe zugesichert haben.
Diesen Monat haben einige von uns schon mit solchen Install-Parties angefangen. Zuerst hat Thorsten Grote Erik Albers und Ihrem Schreiberling gezeigt wie sie ihre Telefone befreien. Das wurde von ihm auch auf die Schnelle dokumentiert. Dann haben am 26. August 13 Personen aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Spanien an Workshops der FSFE teilgenommen. Um es mit den Worten von Silke Meyer, einer der Leiterinen, zusammen zu fassen: „Der Workshop hatte zwei Ziele: Menschen bei der Installation Freier Software zu helfen und Richtlinien zu entwickeln und zu dokumentieren, auf die zukünftige Workshopleiter zurückgreifen können“. Resultat: Wir befreiten vier Telefone, haben drei auf eine neuere Version upgedated, dokumentierten, was wir gemacht haben (dazu gehörte auch unsere ursprügnliche Workshop Dokumentation) und wir haben über Sticker für befreite Telefone nachgedacht. Neben Silkes Blogeintrag gibt es auch einen spanischen Artikel mit Anleitungen und einen anderen Artikel der auch einige Bilder von glücklichen Teilnehmern enthält.
Wir halten weitere Workshops am 4. September in Kattowitz (Polen), am 9. September in Priština (Kosovo) und am 15. September in Berlin (Deutschland), Paris (Frankreich) und Ljubljana (Sloweninen). Das Ziel der Kampagne ist es auch, das Updaten zu erleichtern. Es gibt die Freie Software „OTA Update Center“, die das Updaten erleichtert. Aber wie Torsten erklärt, gibt es noch immer einige Probleme damit.. Vielleicht können Sie, oder jemand, den Sie kennen, damit helfen?
Absurdität bei der Standardisierung: Immer noch kein OOXML
Büroanwendungen haben einen der stärksten Netzwerk-Effekte: Es ist oft schwer, ein anderes Schreibprogramm zu verwenden als Microsoft Word. Als Nutzer von Freier Software wird einem die Schuld zugeschoben, wenn der Dokumentaustausch nicht klappt. Einer der Gründe, warum wir Offene Standards fördern, ist um Nutzern Freier Software die Kommunikation mit Anderen, die nicht-Freie Software benutzen, zu ermöglichen.
Die meisten Entscheidungsträger verstehen, dass Offene Standards für einen fairen Markt absolut notwendig sind. Daher hat Microsoft seinen eigenen Standard – Microsoft Office Open XML – hervorgebracht und behauptet, es wäre ein Offener Standard. Die FSFE hinterfragt die ISO-Zertifizierung die 2007 begann und als die ISO den Standard genehmigte, waren wir um die Qualität des Standardisierungsprozesses besorgt.
Kürzlich kündigte Microsoft an, dass die nächste Version von Microsoft Office 2013 auch den OOXML Standard unterstützen würde. Karsten Gerloff analysiert dieses öffentliche Geständnis Microsofts und folgert dass sie bis jetzt OOXML noch nicht implementiert hatten. Was im völligen Widerspruch zu dem steht, was deren Verkaufsabteilung den Klienten im Geschäftsbereich und der Öffentlichen Verwaltung glauben machen wollten.
Etwas gänzlich anderes
- Softwarepatente und abgerundete Rechtecke: Samsung sollte mehr als eine Million US Dollar Schadensersatz an Apple zahlen. Karsten Gerloff beleuchtet, ob diese Angelegenheit von Bedeutung ist (Deutsche Version auf netzpolitik.org).
- Digitale Rechte Minderung: Für die Besucher der Internationalen Funkausstellung in Berlin hat das Team der FSFE in Zusammenarbeit mit „Digitale Gesellschaft e.V.“ ein deutsches DRM Booklett veröffentlicht. Es basiert auf dem, welches zusammen mit der EDRi (European Digital Rights) entstand. Unsere Schwester-Organisation veröffentlichte ein DRM-Frei Logo und es gibt Angebote, DRM-freie eBooks und Musik in „Zahl’ was du willst“-Paketen zu bekommen.
- Whistleblower Software als Freie Software veröffentlicht. Die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlichte ein Whisleblowerprogramm als Freie Software. Jetzt haben Sicherheitsexperten die Möglichkeit die Software zu analysieren und zu verbessern um gute Technologie für mehr Transparenz bereit zu stellen.
- Freie Software ist dein Urlaubsziel: Joinup berichtet, dass die Regierung der Kanarischen Inseln die Nutzung von Freier Software verstärkt und so den Nutzern mit guten Beispiel vorangeht. Besonders relevant ist das im Telefonsystem und der Büroanwendung. Sie erwarten eine Reduzierung der Lizenzkosten für nicht-Freie Software um 25%.
- Zwar nicht direkt mit der FSFE verbunden aber dennoch relevant: Der Repräsentant des Fellowships und früherer Praktikant der FSFE, Hugo Roy ist mit seinem Projekt „Terms of Service - Didn't Read“ überall in den Medien. Zum Beispiel bei Wired, Techcrunch, Die Zeit, Time, Stern, Die Welt, Le Monde, und vielen Weiteren. Danke Hugo für deine Gute Arbeit!
- Eine Auswahl des FSFE Planet, der Sammlung von Blogeinträgen zur FSFE:
- Putzen Sie Ihren Androiden: Mark Lindhout schreibt über nervende Probleme mit dem Telefon. Dieses Mal wird es durch die Reinigung des Mikro-USB-Anschlusses und der Kopfhörerbuchse gerichtet. Es ist aber nicht so einfach, wie es klingt.
- Verteilte Freie Software: Bdale Garbee berichtet über die Veröffentlichung der Freedom Box 0.1, und Sam Tuke schrieb über Secure Share, was sich zum Ziel gesetzt hat, ein ultra-sicheres Soziales Netzwerk zu werden.
- Benutzen Sie immer noch Landkarten oder verwenden Sie eine Straßenkartenapplikation auf ihrem Telefon (z.B. OSMAnd+)? Ali Gündüz liebt alte Karten und er schrieb über seine drei alten Karten von 1764, 1872, 1859.
- Fellow Nummer 1, Mario Fux informiert Sie über die Spenden für die Free Software Treffen in Randa (Schweiz).
- Einer der selten-Blogger, Herr Rainer „Merchandise“ Kersten, schrieb einen Kommentar über Kompetenz und Digitale Demenz.
- Auf einer mehr technischen Seite: Werner Koch, Autor von GnuPG und Mitglied der Generalversammlung, schrieb über Nummerierung von Beta Veröffentlichungen mit GIT, und Myriam Schweingruber bat Leute darum in einem kmail Bugsprint teilzunehmen, der am 18. August statt fand.
- Kennen Sie Nyancat? Ihr Schreiberling bittet vielmals um Entschuldigung, falls Sie nicht daran erinnert werden wollten. Aber jetzt gibt es eine GNU-Version davon: Die MOOGNU, und
- Schließlich, falls Sie am Ukulele spielen interessiert sind, erklärt Guido Arnold, wie er seine Ukulele mit Hilfe von Freier Software und Wikipedia gestimmt hat.
Werden Sie Aktiv: Steuern Sie Ihren Teil zu den Neuigkeiten über Freie Software bei!
Ihr Schreiberling versucht wichtige und interessante Nachrichten über die FSFE und Freie Software zusammen zu tragen. Es folgt eine schamlose Eigenwerbung: Wenn Sie etwas interessantes über Freie Software hören oder lesen, dann schreiben Sie bitte eine Email an Ihren Schreiberling mit einer kurzen Notiz was diese Neuigkeit in Ihren Augen gerade so interessant oder wichtig macht.
Mein Dank geht an alle Fellows und
Unterstützer die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner – FSFE
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