FSFE Newsletter - Juli 2009
Dieser Monat war voller Ereignisse, aber eine Nachricht hat einen Schatten über alles geworfen. Wir haben vom Tod von Richard Rothwell erfahren, welcher ein prominenter und angesehener Verfechter Freier Software in der Bildung war - und ein Fellow. Wir verabschieden uns weiter unten von ihm.
Größere Ereignisse beinhalteten diesen Monat: die Unterstützung unserer deutschen Sektion für die OpenRuhr-Initiative, die Teilnahme an einer WIPO-Konferenz, ein interessantes Fellowshiptreffen in Berlin, unsere Beteiligung beim RMLL in Nantes und die Veröffentlichung unserer Stellungnahme über die letzten Entwicklungen im EU-Browser-Verfahren.
Inhalt
- Frischer Wind bei der WIPO, aber alte Gewohnheiten sind zäh
- Abschied von Richard Rothwell
- FSFE unterstützt OpenRuhr
- Stand der FSFE beim RMLL in Nantes, Frankreich, 07.-11. Juli
- Fellowship-Treffen in Berlin, 09. Juli
- Fellowship-Interviews: Smári McCarthy Im Fokus
- EU-Browser-Verfahren: FSFE unterstreicht die Bedeutung der Details der Vereinbarung Es war einmal...
- FSFE unterstützt die europäische Kommission in ihrem Verfahren gegen Microsoft Weitere Veranstaltungen
- 4. Froscon, St. Augustin, Deutschland, 22.-23. August
Frischer Wind bei der WIPO, aber alte Gewohnheiten sind zäh
Am 13. und 14. Juli veranstaltete die World Intellectual Property Organization (WIPO) in Genf eine Konferenz unter dem Titel "Intellectual Property and Public Policy Issues" ("Geistiges Eigentum und Angelegenheiten öffentlicher Strategien") mit dem Ziel, die Konsequenzen der von der WIPO geförderten Strategien zu hinterfragen. Karsten Gerloff, der Präsident der FSFE, nahm an der Veranstaltung teil und schrieb einen ausführlichen Bericht: "Fresh air at WIPO, but old habits die hard" (Frischer Wind bei der WIPO, aber alte Gewohnheiten sind zäh). Er unterstreicht, dass die Veranstaltung als solches ein sehr positiver Schritt für die Organisation war, die beginnt, ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, welche Auswirkungen die von ihr entwickelten Strategien auf die Welt haben. Trotzdem bleiben einige beunruhigende alte Fehler bestehen.
Abschied von Richard Rothwell
Es bekümmert uns, dass wir uns von Richard Rothwell verabschieden müssen. Er war ein Fellow, ein brillianter Aktivist und eine Schlüsselfigur in der Freien-Software-Gemeinschaft in Großbritannien. Richard ging am 17. Juli von uns, wobei er ein Loch in der Freie-Software-Bewegung hinterließ, das schwer zu füllen sein wird. Wir wollen uns hier an ihn erinnern und sprechen Richards Familie und seinen engsten Freunden unser Beileid aus.
FSFE unterstützt OpenRuhr
Unsere deutsche Sektion hat sich entschieden, die OpenRuhr-Initiative zu unterstützen. Während des Jahres 2010 werden die "Kulturstädte" des Ruhrgebiets Einrichtungen schaffen und Veranstaltungen planen, die Freie Software als Kulturtechnik für kreative Menschen und ihre Arbeiten fördern werden. Unsere deutsche Sektion hat das Ziel, Informationsmaterial zu entwickeln, das Freie Software als Kulturtechnik porträtiert.
Stand der FSFE beim RMLL in Nantes, Frankreich, 07.-11. Juli
Rainer Kersten und Michel Roche betreuten unseren Stand am zehnten "Rencontre Mondial du Logiciel Libre" (RMLL) in Nantes. Das RMLL ist die wichtigste Veranstaltung über Freie Software in Frankreich, die etwa 5000 Besucher anzieht. Rainer und Michel erklärten an vier anstrengenden Tagen einer großen Anzahl von Menschen die Grundlagen Freier Software und die Arbeit der FSFE.
Fellowship-Treffen in Berlin, 9. July
Die Berliner Fellowshipgruppe traf sich am 9. Juli im Newthinking Store in der Tucholskystraße 48. Auf der Tagesordnung des Treffens stand eine interessante Debatte mit Vertretern der Jugendorganisationen verschiedener politischer Parteien. Mitglieder der Jungen Union Brandenburg, der Jungen Liberalen Brandenburg, der Grünen Jugend, der Piratenpartei und des SDS.Berlin präsentierten ihre Ansichten über Fragen der Freien Software und beantworteten die Fragen anderer Teilnehmer. Lena Simon zeichnete die Veranstaltung auf, sodass wir sie bald auf unserer Fellowship-Plattform veröffentlichen werden.
Fellowship-Interviews: Smári McCarthy
Diesen Monat wurde Smári McCarthy von Stian Rødven Eide interviewt: Ein aufmerksamer Anarchist und praktischer Chaostechniker mit einem großen Interesse an Freier Software und Demokratie. Das Interview streifte verschiedene Aspekte in Smáris Leben von seiner Arbeit im "Fab Lab" bis hin zur isländischen Gesellschaft für digitale Freiheit und schließt mit seinen Ansichten zu einer "der Masse entspringenden Demokratie".
Im Fokus
EU-Browser-Verfahren: FSFE unterstreicht die Bedeutung der Details der Vereinbarung
2007 reichte Opera Software eine förmliche Beschwerde gegen Microsofts Bündelung des Internet Explorers mit seinem Betriebssystem ein. Wir haben uns entschlossen, die Entwicklung dieser Angelegenheit zu verfolgen und dem Generaldirektorat für Wettbewerb offiziell unsere Hilfe als interessierte Drittpartei angeboten.
Im Januar 2009 hat das Generaldirektorat für Wettbewerb der Europäischen Kommission eine Mitteilung über Beschwerdepunkte gegen Microsoft gemacht, welche das Unternehmen kürzlich bewogen hat, eine Einigung in Betracht zu ziehen. Während das Angebot einer Einigung einen wichtigen Erfolg für die Europäische Kommission darstellt, glauben wir, dass die Details hier absolut entscheidend sind. Wir müssen sicher sein, dass jede Einigung zwischen Microsoft und der Kommission Freie Software wirklich auf eine Stufe mit proprietären Bewerbern stellt und freien Wettbewerb im Browsermarkt ermöglicht.
Unsere Pressemitteilung, die einige Details der Vereinbarung benennt, die sorgfältig begutachtet werden sollten, finden Sie hier:
Weitere Links dazu:
Es war einmal...
FSFE supporting European Commission in their case against Microsoft
Vor fünf Jahren legte Microsoft Widerspruch gegen die Entscheidung im Kartellverfahren der Europäischen Kommission ein. Das Generaldirektorat für Wettbewerb bat die FSFE und Samba um Mithilfe. Ein Aufruf, den wir nicht ungehört ließen: Am 27. Juli 2004 hatten wir bereits an der einleitenden Anhörung zum Widerspruch in Luxemburg teilgenommen. Das war der Beginn dessen, was zum größten Erfolg für die FSFE und Freie Software werden sollte, als Microsoft 2007 durch die erste Instanz des Europäischen Gerichtshofs angeordnet wurde, Interoperabilitätsinformationen mit dem Team von Samba zu teilen.
Weitere Veranstaltungen
4. Froscon, St. Augustin, Deutschland, 22.-23. August
Wir werden mit einem Stand auf der 4. Froscon in St. Augustin, Deutschland, vertreten sein. Die Konferenz wird veranstaltet vom Fachbereich Informatik der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Hilfe der Fachschaft Informatik, der LUUSA und des FrOSCon e.V. Zur Koordinierung werden wir die booth@-Mailingliste und das Fellowship- Wiki benutzen.
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