Apple behauptet, "die Interoperabilität des DMAs verstößt gegen die Grundrechte“. Die FSFE ist da anderer Meinung. Wenn Sie auch der Meinung sind, dass Interoperabilität der Schlüssel zur Softwarefreiheit ist unterstützen Sie uns noch heute!

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Unsere Arbeit / Überblick zu Offenen Standards

Offene Standards

Es gibt keine allgemein gültige Definition darüber, was einen Offenen Standard ausmacht, aber eine Vielzahl von Vorschlägen. Links zu einigen dieser Vorschläge sind unten aufgeführt.

Die FSFE wollte nicht noch eine weitere Definition vorschlagen. Wir beschlossen, uns der Definition eines Offenen Standards anzuschließen, die im Rahmen der Vorbereitungen für Certified Open geschaffen wurde. Die Arbeit an der Definition begann, bevor die FSFE sich an diesem Projekt beteiligte und basierte zu Beginn auf der Definition des Europäischen Rahmenprogramms zur Interoperabilität (EIF) der Europäischen Kommission.

Im Gespräch mit mehreren Schlüsselfiguren der Industrie, Politik und Gemeinschaft wurde die Definition überarbeitet und in eine Definition von fünf Punkten, denen alle Beteiligten zustimmten, umgearbeitet. Diese Definition fand schließlich Anwendung beim SELF-EU-Projekt, der Genfer Erklärung zu Standards und der Zukunft des Internets 2008 oder dem Document Freedom Day.

Definition

Ein Offener Standard ist ein Format oder Protokoll, das

  1. von der Öffentlichkeit vollinhaltlich geprüft und verwendet werden kann;
  2. ohne jegliche Komponenten oder Erweiterungen ist, die von Formaten oder Protokollen abhängen, die selbst nicht der Definition eines Offenen Standards entsprechen;
  3. frei von rechtlichen Klauseln oder technischen Einschränkungen ist, die seine Verwendung von jeglicher Seite oder mit jeglichem Geschäftsmodell behindern;
  4. unabhängig von einem einzelnen Anbieter koordiniert und weiterentwickelt wird, in einem Prozess, der einer gleichberechtigten Teilnahme von Wettbewerbern und Dritten offen steht;
  5. in verschiedenen vollständigen Implementierungen von verschiedenen Anbietern oder als vollständige Implementierung gleichermaßen für alle Beteiligten verfügbar ist.

Kommentar zu Entwicklungsstandards

Wenn ein neues Format oder Protokoll entwickelt wird, kann der fünfte Punkt wahrscheinlich nicht eingehalten werden. Die FSFE hält dies für korrektes Verhalten, wenn technologische Reife benötigt wird. In verschiedenen Szenarien wie etwa die Verwendung durch Regierungen können Ausfallkosten sehr hoch ausfallen.

In Szenarien, die das Wachstum Offener Standards fördern wollen, könnte eine strikte Anwendung der Klausel neue Offene Standards verhindern. Aus Sicht der Definition würden solche Standards mit herstellergesteuerten proprietären Formaten direkt konkurrieren. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, „Entwicklungsstandards“ zu erlauben, der fünften Klausel nicht zu entsprechen.

Welche Behandlung solche „Entwicklungsstandards“ erhalten, hängt zum größten Teil von der Situation ab. Wo hohe Ausfallkosten anfallen, sollten nur vollständig Offene Standards verwendet werden. Wo eine Förderung Offener Standards erwünscht ist, sollten Entwicklungsstandards eine besondere Förderung erhalten.

Allgemein formuliert: Offene Standards sind besser als Entwicklungsstandards und Entwicklungsstandards sind besser als herstellerspezifische Formate. Je mehr ein Format allen Punkten der Definition entspricht, desto höher sollte es in Szenarien eingestuft werden, bei denen Interoperabilität und zuverlässige Langzeit-Datenspeicherung entscheidend sind.

Wikipedia gibt einen Überblick zum Begriff Offener Standard und führt verschiedene Definitionen an. Nachfolgend einige Bespiele für eine Definition: